Es wird wild: In 8 Schritten zum insektenfreundlicheren Garten
Tschüss Schotter- und Kiesgarten! Wie Sie besser im Einklang mit der Natur gärtnern, verrät unsere Garten-Expertin
Im Grunde genommen ist es einfach, Insekten in den eigenen Garten zu locken: Man stellt Bienen, Schmetterlingen, Käfern und Co. geeignete Nahrung und Nistplätze bereit und unternimmt nichts, was ihnen schadet. Es gibt jedoch noch einiges mehr, das man wissen und beachten sollte. Viele Insektenarten sind beispielsweise auf bestimmte Pflanzen angewiesen. Zudem kann sich ein insektenbesiedelter Garten mit der modernen Ästhetik eines aufgeräumten, pflegeleichten Garten-Looks beißen, den viele -Besitzer schätzen.
Auf der anderen Seite bringt eine insektenfreundliche Gestaltung weitere Pluspunkte mit sich: Die passenden heimischen Pflanzen und Ansaaten sind günstig – und bisweilen ist es sogar förderlich, übermäßige Anwendungen zu unterlassen! Während der Verzicht auf Insektizide, Kunstdünger und Pestizide selbstverständlich sein sollte, dürfte der Aufruf zu weniger Pflege besonders stressgeplagte Gartenbesitzer ansprechen, die mit ihrem Zeitbudget haushalten müssen. Ich verrate Ihnen die ersten Schritte auf dem Weg zum naturnahen, insektenfreundlichen Grün.
Auf der anderen Seite bringt eine insektenfreundliche Gestaltung weitere Pluspunkte mit sich: Die passenden heimischen Pflanzen und Ansaaten sind günstig – und bisweilen ist es sogar förderlich, übermäßige Anwendungen zu unterlassen! Während der Verzicht auf Insektizide, Kunstdünger und Pestizide selbstverständlich sein sollte, dürfte der Aufruf zu weniger Pflege besonders stressgeplagte Gartenbesitzer ansprechen, die mit ihrem Zeitbudget haushalten müssen. Ich verrate Ihnen die ersten Schritte auf dem Weg zum naturnahen, insektenfreundlichen Grün.
Flieder und Bauernjasmin sind beide nicht heimisch, werden wegen ihrer schönen Blüten und ihres Dufts aber häufig im Garten gepflanzt. Beim Flieder kommen beispielsweise die einfach blühenden Sorten Syringa vulgaris ‘Andenken an Ludwig Späth’ und ‘Marie Legraye’ in Frage, beim Bauernjasmin Philadelphus coronaria ‘Belle Etoile’. Generell gilt: Setzen Sie auf züchterisch wenig veränderte Pflanzen mit ungefüllten Blüten und pflanzen Sie keine sterilen Hybriden.
► Wie Sie Ihren Garten insektenfreundlicher gestalten, verraten Ihnen unsere Gartenprofis im Experten-Netzwerk. Hier können Sie sie kontaktieren
► Wie Sie Ihren Garten insektenfreundlicher gestalten, verraten Ihnen unsere Gartenprofis im Experten-Netzwerk. Hier können Sie sie kontaktieren
2. Den Fokus auf heimische Pflanzen legen
Falls Sie Ihren Garten oder einen Teil komplett neu anlegen und bepflanzen, fokussieren Sie Ihre Auswahl – oder zumindest einen Großteil davon – auf heimische Nähr- und Nistgehölze für Insekten. Legen Sie den Schwerpunkt zudem auf eine standortgerechte Pflanzung. Das heißt: Berücksichtigen Sie die Höhenlage, Niederschläge und Bodenbeschaffenheit Ihres Standorts. Auch sollten Sie miteinbeziehen, ob der Garten eher sonnig oder schattig liegt, denn nur so können sich die Pflanzen gut entwickeln. Besonders früh blühende Arten wie einige Weiden und Zitterpappel sind für Insekten wichtig. Auch Schlehen, Weißdorn, Holunder und Hartriegel sind eine gute Wahl. Ebenso bereichern heimische Strauchrosen, wie unter anderem Rosa arvensis, Rosa glauca und Rosa canina, den Insekten-Speiseplan.
Falls Sie Ihren Garten oder einen Teil komplett neu anlegen und bepflanzen, fokussieren Sie Ihre Auswahl – oder zumindest einen Großteil davon – auf heimische Nähr- und Nistgehölze für Insekten. Legen Sie den Schwerpunkt zudem auf eine standortgerechte Pflanzung. Das heißt: Berücksichtigen Sie die Höhenlage, Niederschläge und Bodenbeschaffenheit Ihres Standorts. Auch sollten Sie miteinbeziehen, ob der Garten eher sonnig oder schattig liegt, denn nur so können sich die Pflanzen gut entwickeln. Besonders früh blühende Arten wie einige Weiden und Zitterpappel sind für Insekten wichtig. Auch Schlehen, Weißdorn, Holunder und Hartriegel sind eine gute Wahl. Ebenso bereichern heimische Strauchrosen, wie unter anderem Rosa arvensis, Rosa glauca und Rosa canina, den Insekten-Speiseplan.
Nicht nur unter den heimischen Gehölzen, auch bei den heimischen Stauden lassen sich zahlreiche Wildarten finden, an denen sich Insekten laben können – beispielsweise Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium), Wald-Geißbart (Aruncus dioicus), Blut-Weiderich (Lythrum salicaria), Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria), Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), Färberkamille (Anthemis tinctoria) und Kleines Immergrün (Vinca minor). Ebenfalls aus dem naturnahen Garten nicht wegzudenken sind viele Kräuter und Sommerblumen wie der Klatschmohn (Papaver rhoeas, im Bild).
Das könnte Sie auch interessieren:
► Staudenblüte das ganze Jahr durch – so gelingt es
► Gärtnern mit den Jahreszeiten – der Gartenkalender verrät es
► 7 Tipps für die pflegeleichte Wildblumenwiese im Garten
► Warum Insektenhotels wichtig sind und wie man sie baut
Das könnte Sie auch interessieren:
► Staudenblüte das ganze Jahr durch – so gelingt es
► Gärtnern mit den Jahreszeiten – der Gartenkalender verrät es
► 7 Tipps für die pflegeleichte Wildblumenwiese im Garten
► Warum Insektenhotels wichtig sind und wie man sie baut
3. Jahreszeiten beachten
Durch eine abwechslungsreiche Pflanzung können Sie Insekten das ganze Jahr über in ihrem Garten Nahrung bieten – und natürlich auch der restlichen Tierwelt. Füllen Sie Blühlücken auf! Das dient nicht nur der optischen Gestaltung Ihres Gartens, sondern auch Bienen und deren Artverwandten.
Im Frühjahr kommen beispielsweise Zwiebelpflanzen wie Winterlinge (Eranthis hyemalis) und botanische Krokusse wie Crocus flavus und Crocus tommasinianus in Frage. Im Anschluss sorgen bestimmte Sommerblumen sowie mehrjährige Stauden und Blüten-Gehölze für Nahrung. Im Spätsommer und Herbst bilden Astern (im Bild) und ungefüllte Sorten der Hohen Flammenblume (Phlox) Blüten aus, an denen Insekten gerne naschen.
Durch eine abwechslungsreiche Pflanzung können Sie Insekten das ganze Jahr über in ihrem Garten Nahrung bieten – und natürlich auch der restlichen Tierwelt. Füllen Sie Blühlücken auf! Das dient nicht nur der optischen Gestaltung Ihres Gartens, sondern auch Bienen und deren Artverwandten.
Im Frühjahr kommen beispielsweise Zwiebelpflanzen wie Winterlinge (Eranthis hyemalis) und botanische Krokusse wie Crocus flavus und Crocus tommasinianus in Frage. Im Anschluss sorgen bestimmte Sommerblumen sowie mehrjährige Stauden und Blüten-Gehölze für Nahrung. Im Spätsommer und Herbst bilden Astern (im Bild) und ungefüllte Sorten der Hohen Flammenblume (Phlox) Blüten aus, an denen Insekten gerne naschen.
4. Gezielte Futterpflanzen bereitstellen
Während die Honigbiene in ihrer Auswahl nicht so wählerisch ist, sind Wildbienen auf konkrete Pflanzenarten angewiesen. Besonders im Raupenstadium wollen viele Insekten etwas ganz Bestimmtes. Der Schwalbenschwanz mag zum Beispiel Doldengewächse wie Wilde Karotte. Die Raupen von Tagpfauenauge und Admiral brauchen Brennnesseln für ihre Entwicklung. Diese Pflanze ist neben der Terrasse oder der Kinderspielfläche zugegebenermaßen wenig sinnvoll, aber vielleicht findet sich ja eine Ecke im Garten, in der es naturnäher zugehen kann.
Während die Honigbiene in ihrer Auswahl nicht so wählerisch ist, sind Wildbienen auf konkrete Pflanzenarten angewiesen. Besonders im Raupenstadium wollen viele Insekten etwas ganz Bestimmtes. Der Schwalbenschwanz mag zum Beispiel Doldengewächse wie Wilde Karotte. Die Raupen von Tagpfauenauge und Admiral brauchen Brennnesseln für ihre Entwicklung. Diese Pflanze ist neben der Terrasse oder der Kinderspielfläche zugegebenermaßen wenig sinnvoll, aber vielleicht findet sich ja eine Ecke im Garten, in der es naturnäher zugehen kann.
5. Mehr Blumenwiese, weniger Rasen!
Ein kurzgeschorener englischer Rasen bedeutet viel Arbeit für den Gartenbesitzer – und ist wertlos für Insekten, besonders im Vergleich zu einer bunten Blumenwiese. Vielleicht können Sie einen Streifen Rasen in eine vielseitige Fläche gemischter, heimischer Sommerblumen umwandeln? Ein standortgerechter Staudenmix oder eine Ansaat aus Wildblumen sorgen für Abwechslung. Am besten eignet sich ein vollsonniger Standort.
Ein kurzgeschorener englischer Rasen bedeutet viel Arbeit für den Gartenbesitzer – und ist wertlos für Insekten, besonders im Vergleich zu einer bunten Blumenwiese. Vielleicht können Sie einen Streifen Rasen in eine vielseitige Fläche gemischter, heimischer Sommerblumen umwandeln? Ein standortgerechter Staudenmix oder eine Ansaat aus Wildblumen sorgen für Abwechslung. Am besten eignet sich ein vollsonniger Standort.
Hersteller wie Rieger-Hofman und Bingenheimer Saatgut bieten abgestimmte Saatgutmischungen an. Staudengärtnereien wie beispielsweise Gaißmayer aus Illertissen haben speziell auf Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und Co. abgestimmte Stauden im Programm.
6. Totholz im Garten belassen
Haben Sie Platz für Totholz, ein Stück Stamm oder abgestorbene Äste, vielleicht sogar als eine Art wilde Skulptur? Für einige Insekten und ihre Larven ist dieser Gartenabfall lebensnotwendig. Selbstverständlich sollten Sie darauf achten, dass bei Gehölzen, die über den Sandkasten, einen Sitzplatz und Wegen wachsen, auf keinen Fall Totholz stehen bleibt und Menschen gefährdet.
Haben Sie Platz für Totholz, ein Stück Stamm oder abgestorbene Äste, vielleicht sogar als eine Art wilde Skulptur? Für einige Insekten und ihre Larven ist dieser Gartenabfall lebensnotwendig. Selbstverständlich sollten Sie darauf achten, dass bei Gehölzen, die über den Sandkasten, einen Sitzplatz und Wegen wachsen, auf keinen Fall Totholz stehen bleibt und Menschen gefährdet.
Auch abgeschnittene Baumstümpfe können einen Insektengarten sinnvoll ergänzen. Lassen Sie einen abgeschnittenen Baumstumpf einfach stehen, anstatt ihn herauszuhacken oder klein zu fräsen.
7. Räumen Sie den Garten im Herbst weniger auf
Pflanzenreste spielen für die Entwicklung von Insekten eine zentrale Rolle. Indem Sie im Herbst nicht alle Stauden und Gräser zurückschneiden, schaffen Sie Nist- und Überwinterungsplätze. Auch herabgefallenes Laub sollten Sie nicht unter Bäumen und Sträuchern herausrechen, hier überwintern viele Kleinstlebewesen.
Pflanzenreste spielen für die Entwicklung von Insekten eine zentrale Rolle. Indem Sie im Herbst nicht alle Stauden und Gräser zurückschneiden, schaffen Sie Nist- und Überwinterungsplätze. Auch herabgefallenes Laub sollten Sie nicht unter Bäumen und Sträuchern herausrechen, hier überwintern viele Kleinstlebewesen.
8. Nisthilfen bereitstellen
Bruthilfen an sonnigen und geschützten Plätzen können eine große Hilfe sein. Auch Steinhaufen und Trockenmauern bieten Wildbienen, Hummeln und vielen anderen Insekten Nistplätze.
Bruthilfen an sonnigen und geschützten Plätzen können eine große Hilfe sein. Auch Steinhaufen und Trockenmauern bieten Wildbienen, Hummeln und vielen anderen Insekten Nistplätze.
Die Naturgartenplanerin Maria Stark gestaltete den Außenraum der Firma Kärcher in Winnenden (Bild oben) auf Basis der dort vorkommenden Flora. Von einer Großbaustelle recycelte Natursteine bilden Abbruchkanten der Region nach. Hier finden auch Insekten ein Zuhause.
Verraten Sie es der Community: Was haben Sie in Ihrem Garten getan, um mehr Insekten anzulocken?
Verraten Sie es der Community: Was haben Sie in Ihrem Garten getan, um mehr Insekten anzulocken?
Wenn Sie einen Garten insektenfreundlicher gestalten möchten, sollten Sie die vorhandenen Pflanzen in Ihrem Garten genauer unter die Lupe nehmen. Welche Gehölze, Stauden und Sommerblumen sind Futterpflanzen, welche nicht? Auf welche könnten Sie verzichten?
Die scheinbar einfache Gleichung, mehr Blüte ist gleich mehr Nahrung für Bienen und Schmetterlinge, geht so direkt nicht auf. Die gelb blühende Forsysthie eignet sich beispielsweise ebenso wenig wie gefüllt blühende Rosen. Besser sind einfach blühende Sorten, vor allem heimische Wildarten. Bei gefüllten Edelrosen gibt es nämlich keine Pollen mehr, die ein Insekt nähren könnten, und in der Folge auch keine Hagebutten.